Enten füttern verboten! Aber warum?
von Jan Jakobi
In diesem Artikel geht es um eine sehr beliebte Freizeitbeschäftigung: das Füttern von Enten. Zum einen wird das gemacht, um vor allem den Kindern die näher zu bringen und zum anderen, damit die Enten im Winter nicht verhungern. Allgemein gesagt, will man den Enten damit etwas Gutes tun. Leider ist das alles andere als gut. Um das zu verstehen, sollte man zuerst wissen, wovon sich Enten überhaupt ernähren. Der natürliche Speiseplan von Enten sieht folgendermaßen aus: Sie essen Wasserpflanzen, Meerestiere, Kleintiere, Insekten, Würmer, Pflanzen, Kräuter, Getreidekörner, Obst und Gemüse. Mehrere dieser Nahrungsmittel finden Enten im und am Wasser. Deswegen ist es nicht notwendig, sie zu füttern. Enten und andere Wasservögel kommen allerdings gerne an Land, sobald Menschen mit einer Tüte voller Futter am Ufer auftauchen. Für die Menschen sieht es so aus, als ob die Enten und anderen Wasservögel sehr hungrig sind, weil sie sich dann gierig auf das Futter stürzen. Die Enten sind es aber vor allem gewohnt, von Menschen gefüttert zu werden. Deswegen betteln die vermeintlich immer hungrigen Enten. Leider hat das Füttern sehr negative Folgen.
Brot enthält viel Salz und Zucker, außerdem quillt es im Magen der Vögel auf. Je nachdem, wie viel die Enten vom Brot gefuttert haben, kann das bei den Enten sogar zum Tod führen. Durch das Füttern verlieren Enten und andere Wasservögel außerdem die Scheu vor den Menschen. Nicht selten bleibt etwas von dem zugeworfenen Futter übrig. An Land lockt das Ratten und Stadttauben an. Im Wasser weichen die kleinen Brotstückchen auf und sinken auf den Gewässerboden.
Dort verfault das. Dadurch wird Sauerstoff verbraucht, welcher dann den Fischen und Wasserpflanzen fehlt. Außerdem kann dies auch das Wachstum von Algen begünstigen. Der Grund von den Gewässern entwickelt sich zu Fäulnisschlamm. Es existiert kein Gesetz, welches das Füttern von Enten und Wasservögeln verbietet. Dafür wird die Entscheidung den Bezirken und Gemeinden überlassen. Am See vom Haus am See steht zum Beispiel ein Schild vom Bezirksamt Wandsbek mit der Bitte, die Enten nicht zu füttern. Bei der Missachtung eines Fütterungsverbots handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit. Als Strafe muss man ein Bußgeld zahlen.
Bild:: Hinweisschild beim See im Hohenhorst-Park
Text: Jan Jakobi; Foto: Jörg Meyer
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